Katzenpflege

Katzenpflege – Was Sie als Halter:in beachten sollten

08. Mai 2025

Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere. Dennoch benötigen sie regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit, um gesund, zufrieden und ausgeglichen zu bleiben. Viele Halter:innen unterschätzen, wie wichtig es ist, sich auch aktiv um Fell, Zähne oder Krallen ihrer Katze zu kümmern. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Pflege Ihrer Katze achten sollten – mit alltagstauglichen Tipps.

Fellpflege – Für ein gesundes, glänzendes Katzenfell

Zwar verbringen Katzen täglich viel Zeit damit, ihr Fell zu pflegen, doch reicht das nicht immer aus – insbesondere bei langhaarigen Rassen. Während es bei kurzhaarigen Katzen oft genügt, das Fell ein- bis zweimal pro Woche zu bürsten, sollten Langhaarkatzen wie Perser oder Maine Coons idealerweise täglich gekämmt werden, um Knoten und Verfilzungen zu vermeiden.

Besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst verlieren Katzen deutlich mehr Haare. In dieser Zeit ist es empfehlenswert, das Tier täglich zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Bildung von Haarballen zu reduzieren. Darüber hinaus fördert die Fellpflege die Bindung zwischen Ihnen und Ihrer Katze. Wenn Sie frühzeitig mit einer sanften, positiven Gewöhnung an die Bürste beginnen – zum Beispiel mit Leckerlis oder Streicheleinheiten – wird die Fellpflege für Ihre Katze zu einem angenehmen Ritual.

Krallenpflege – Nicht nur für das Mobiliar wichtig

Das Krallenwetzen ist ein Instinkt der Katze. Es dient nicht nur der Pflege, sondern auch der Reviermarkierung. Damit Ihre Möbel davon verschont bleiben, sollten Sie Ihrer Katze ausreichend Kratzmöglichkeiten bieten – beispielsweise Kratzbäume, -bretter oder Teppichmatten, je nach Wohnumgebung.

Insbesondere bei älteren oder sehr ruhigen Wohnungskatzen kann es vorkommen, dass die Krallen nicht ausreichend abgenutzt werden. In diesem Fall sollten Sie regelmäßig überprüfen, ob die Krallen zu lang geworden sind – ein Klickgeräusch beim Gehen kann ein Anzeichen sein. Falls ein Kürzen notwendig wird, lassen Sie sich die richtige Technik zunächst von einer Tierärztin oder einem Tierpfleger zeigen, um Verletzungen zu vermeiden. Zu lange Krallen können Schmerzen verursachen oder sogar einwachsen.

Augen, Ohren und Nase kontrollieren

Auch wenn Katzen in der Regel pflegeleicht sind, lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf Augen, Ohren und Nase. Gesunde Katzenaugen sind klar, glänzend und frei von Ausfluss. Leichte Tränen lassen sich mit einem weichen, angefeuchteten Tuch vorsichtig abwischen. Sollten Sie hingegen Rötungen, starken Ausfluss oder ein häufiges Reiben mit der Pfote beobachten, sollten Sie eine tierärztliche Untersuchung in Erwägung ziehen.

Die Ohren Ihrer Katze sollten sauber und geruchslos sein. Leichte Verschmutzungen lassen sich mit einem speziellen Ohrreiniger und einem weichen Tuch entfernen – jedoch sollten Wattestäbchen vermieden werden, da sie Verletzungen verursachen können. Ein unangenehmer Geruch oder dunkler, krümeliger Belag kann auf Parasiten wie Ohrmilben hindeuten.

Auch die Nase gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand: Sie sollte sauber und möglichst frei von Krusten oder Ausfluss sein. Ob sie trocken oder feucht ist, variiert und ist in der Regel unbedenklich, solange Ihre Katze normal frisst und sich aktiv verhält.

Zahnpflege – Ein oft unterschätzter Gesundheitsaspekt

Die Zahngesundheit Ihrer Katze spielt eine zentrale Rolle für ihr Wohlbefinden. Zahnprobleme wie Zahnstein, Zahnfleischentzündungen oder die häufige Erkrankung FORL (resorptive Läsionen) bleiben oft lange unentdeckt – bis Ihre Katze Schmerzen hat, schlecht frisst oder unangenehm aus dem Maul riecht.

Am effektivsten beugen Sie vor, indem Sie Ihrer Katze regelmäßig die Zähne putzen – mit spezieller Zahnpasta und einer geeigneten Katzenzahnbürste. Auch wenn dies anfangs etwas Übung erfordert, lässt sich die Prozedur mit Geduld und Belohnung schrittweise einführen. Alternativ oder ergänzend können Sie Zahnpflege-Leckerlis oder spezielles Kauspielzeug verwenden, die dabei helfen, Plaque zu reduzieren. Mindestens einmal jährlich sollten Sie die Zähne Ihrer Katze zudem tierärztlich kontrollieren lassen – besonders bei älteren Tieren.

Fellwechsel und Haarballen – Wenn die Wohnung voller Haare ist

Im Frühling und Herbst durchlaufen Katzen den natürlichen Fellwechsel. Während dieser Phasen verlieren sie besonders viele Haare, was nicht nur auf Teppichen und Kleidung Spuren hinterlässt, sondern auch die Verdauung der Katze belasten kann. Beim Putzen schlucken Katzen große Mengen Haare, die sich im Magen zu sogenannten Haarballen formen.

Durch tägliches Bürsten während des Fellwechsels helfen Sie Ihrer Katze, lose Haare loszuwerden, bevor sie verschluckt werden. Zusätzlich unterstützen Malzpasten oder Katzengras die Verdauung, sodass Haarballen auf natürlichem Weg ausgeschieden werden können. Auch eine ausgewogene Ernährung mit Omega-3- und -6-Fettsäuren fördert ein gesundes, widerstandsfähiges Fell und reduziert übermäßigen Haarverlust.

Hygiene rund ums Katzenklo – Sauberkeit hat Priorität

Die Katzentoilette ist ein sensibles Thema – Katzen sind äußerst sauber und reagieren schnell auf Missstände. Deshalb ist es wichtig, die Toilette täglich zu reinigen, um Urin- und Kotklumpen zu entfernen. Mindestens einmal pro Woche sollte die komplette Streu ausgetauscht und das Katzenklo gründlich gereinigt werden.

In Haushalten mit mehreren Katzen empfiehlt es sich, mindestens eine Toilette pro Katze plus eine zusätzliche bereitzustellen. Damit beugen Sie Revierstreitigkeiten und unsauberem Verhalten vor. Achten Sie auch auf einen ruhigen Standort der Toilette, abseits von Futter- und Schlafplätzen.

Parasitenkontrolle – Auch Wohnungskatzen sind nicht vollständig geschützt

Viele Halter:innen glauben, dass ausschließlich Freigänger von Parasiten betroffen sind – doch auch Wohnungskatzen können sich über eingeschleppte Flöhe, Zecken oder Wurmeier infizieren. Eine regelmäßige Kontrolle und vorbeugende Maßnahmen sind daher empfehlenswert. Tierärzt:innen beraten Sie gern zu geeigneten Spot-on-Präparaten, Tabletten oder Wurmkuren.

Wie häufig eine Entwurmung sinnvoll ist, hängt vom individuellen Lebensumfeld Ihrer Katze ab – etwa davon, ob sie Mäuse frisst, rohes Fleisch bekommt oder Kontakt zu kleinen Kindern hat. Auch hier gilt: Vorbeugen ist einfacher als Behandeln.

Fazit: Pflege ist Fürsorge

Die Pflege Ihrer Katze ist ein wichtiger Teil der Fürsorge – sie geht weit über das Füttern und Streicheln hinaus. Wer regelmäßig auf die kleinen Details achtet, stärkt nicht nur die Gesundheit seines Tieres, sondern auch das gegenseitige Vertrauen. Ob bei der Fellpflege, der Zahnhygiene oder der Parasitenkontrolle: Mit etwas Aufmerksamkeit, Geduld und liebevoller Konsequenz sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze sich wohlfühlt – und schenken ihr damit ein langes, gesundes Leben.