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Sommerzeit ist Zeckenzeit – vorbeugen, entfernen und behandeln von Zeckenbissen

05. Juli 2023

Wenn die Temperaturen steigen, beginnt wie in jedem Sommer wieder die Zeckenzeit. Hunde und Katzen sind vom Zeckenbefall besonders gefährdet, da sie viel draußen und im Unterholz unterwegs sind. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Zecken gefährlich sind, wie Sie Ihren Vierbeiner vor ihnen schützen und was Sie tun sollten, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze doch einmal von einer Zecke gebissen wurde.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Zeckenbefall

Eine regelmäßige Fellpflege und -kontrolle ist besonders wichtig, um Ihren Vierbeiner vor dem Zeckenbefall zu schützen – insbesondere bei langhaarigen Hunden sind Zecken häufig nicht leicht zu erkennen. 

Bei der Fellkontrolle sollten Sie auf empfindliche Stellen wie Ohren, Pfoten und Bauch achten, da sich Zecken dort gerne verstecken. Wenn Sie eine Zecke entdecken, sollten Sie schnellstmöglich entfernen. Eine Zeckenzange oder ein Flohkamm sind hilfreiche Utensilien, um Zecken aus dem Fell zu entfernen.

Es gibt verschiedene Zeckenschutzmittel, die Ihrem Vierbeiner helfen, Zecken abzuwehren. Flohhalsbänder, Spot-On-Lösungen oder auch Tabletten sind dabei gängige Mittel, die Ihrem Vierbeiner über einen längeren Zeitraum Schutz bieten. Vor der Anwendung eines chemischen Zeckenschutzmitttels sollten Sie sich aber genau über mögliche Nebenwirkungen informieren, da manche Mittel zum Beispiel für bestimmte Rassen ungeeignet sind.

Neben den chemischen Zeckenschutzmitteln werden auch natürliche Alternativen zur Zeckenabwehr angeboten. Aber Achtung:  Ätherische Öle oder andere sogenannte Hausmittelchen können sogar schädlich sein und z.B. die Haut schädigen, Allergien auslösen oder einfach wirkungslos sein.

Warum Zecken so gefährlich sind

Zecken können gefährliche Krankheiten, wie zum Beispiel Borreliose übertragen, die für Ihr Haustier nicht nur unangenehm, sondern auch potenziell lebensbedrohlich sein können.  

Die Symptome einer durch Zecken übertragenen Krankheit können sehr unterschiedlich sein und reichen von Fieber und Abgeschlagenheit bis hin zu schweren neurologischen Ausfällen. Einige Krankheiten können sogar tödlich verlaufen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Folgende Krankheiten können durch einen Zeckenbiss übertragen werden:

Borreliose

Borreliose ist eine häufige durch Zecken übertragene Krankheit, die meist erst nach mehreren Wochen und Monaten nach dem Zeckenbiss erste Symptome zeigt, wie: 

  • Fieber
  • Schwellungen der Gelenke oder Lymphknoten
  • Fiebrige Entzündungen der Gelenke und/oder des Nervensystems
  • Lahmheit 
  • Mattigkeit und Verhaltensveränderungen
  • Appetitlosigkeit

 

Anaplasmose

Anaplasmose ist eine weitere durch Zecken übertragene Krankheit, die durch Bakterien der Gattung Anaplasma verursacht wird. Die Krankheit bleibt oft symptomfrei. Sollten Symptome entstehen, haben betroffene Tiere oft Fieber und fressen weniger oder gar nichts. Im Falle einer Erkrankung ist der Bauch Ihres Vierbeiners außerdem gespannt, da die Milz anschwillt. Auch Durchfall und Gelenkschmerzen können bei einer Anaplasmose auftreten. Bricht die Krankheit aus, zeigen die Tiere typischerweise ein verändertes Blutbild mit Blutplättchenarmut und Anämie

Babesiose

Babesiose ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Krankheit, die durch Parasiten verursacht wird, die von Zecken auf Hunde übertragen werden. Diese Krankheit gilt als die absolut gefährlichste, die Zecken in Deutschland übertragen können.

Die ersten Symptome der Babesiose treten meist innerhalb von zwei Wochen nach dem Zeckenstich auf. Dazu zählen:

  • ein gestörtes Allgemeinbefinden 
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit & Gewichtsverlust 
  • Mattigkeit. 

 

In weiterer Folge können sich blasse Schleimhäute (Folge der Blutarmut) und eine Gelbsucht entwickeln. Es kann auch zur Ausscheidung von Blutfarbstoff mit dem Harn (Hämoglobinurie) kommen. 

Ehrlichiose

Ehrlichiose ist eine weitere durch Zecken übertragene Krankheit, die durch Bakterien der Gattung Ehrlichia verursacht wird. Die Symptome können Fieber, Anämie und Appetitlosigkeit umfassen.

Richtiges Entfernen von Zecken bei deinem Vierbeiner

Wenn Ihr Vierbeiner trotz aller Vorsichtsmaßnehmen von einer Zecke gebissen wurde, ist es wichtig, dass Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Verwenden Sie hierfür am besten eine Zeckenzange oder eine Pinzette.

Die richtige Technik zum Entfernen von Zecken

Um Zecken richtig zu entfernen, greifen Sie die Zecke möglichst nah an ihrer Einstichstelle mit der Pinzette oder Zeckenzange und ziehen Sie sie vorsichtig und senkrecht heraus. Versuche, die Zecke nicht zu quetschen oder ihren Körper zu verdrehen, da dies das Risiko einer Infektion erhöht.

Es gibt auch spezielle Zeckenentferner oder sogenannte Tic-Clips, die die Zecke durch eine Drehbewegung entfernen sollen. Diese sind besonders für Hunde mit empfindlicher Haut geeignet.

Was tun, wenn der Zeckenkopf stecken bleibt?

Manchmal kommt es vor, dass der Kopf der Zecke stecken bleibt. In diesem Fall sollten Sie auf keinen Fall versuchen, ihn mit Gewalt herauszuziehen. Lassen sie die Stelle in Ruhe und beobachten Sie sie in den nächsten Tagen. Wenn Sie Anzeichen einer Infektion bemerken, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Behandlung nach einem Zeckenbiss

Nach einem Zeckenbiss sollten Sie die Bissstelle in den nächsten Tagen beobachten und auf Anzeichen einer Infektion achten. Wenn sich die Bissstelle rötet oder anschwillt oder eines der oben genannten Symptome auftritt, sollten Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Dieser kann eine genaue Diagnose stellen und die richtige Behandlung einleiten.

Fazit

Der Schutz vor Zeckenbefall bei Ihrem Vierbeiner ist von großer Bedeutung, da Zecken nicht nur lästig sind, sondern auch gefährliche Krankheiten übertragen können. Zur Vorbeugung ist eine regelmäßige Fellkontrolle und Pflege besonders wichtig und auch die Verwendung von Zeckenschutzmitteln kann zur Zeckenabwehr beitragen. Bei einem Zeckenbiss ist es wichtig, die Zecke richtig zu entfernen und die Bissstelle zu beobachten. Im Falle einer Infektion oder unsicherer Symptome sollte ein Tierarzt konsultiert werden.