
Ohrenentzündungen beim Hund: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
05. Februar 2025Ohrenentzündungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen bei Hunden und können für die Vierbeiner äußerst unangenehm und schmerzhaft sein. In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie eine Ohrenentzündung erkennen, welche Ursachen dahinterstecken und wie Sie Ihrem Hund helfen können. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps zur Vorbeugung, damit die empfindlichen Hundeohren gesund bleiben.
Besonders betroffen sind Rassen mit langen, hängenden oder stark behaarten Ohren, da ihre Ohren schlechter belüftet werden und sich Feuchtigkeit leichter staut. Dazu gehören unter anderem Cocker Spaniel, Basset Hounds, Labrador Retriever, Golden Retriever, Pudel und Deutsche Schäferhunde. Unbehandelt können Entzündungen nicht nur chronisch werden, sondern auch zu schwerwiegenden Problemen wie Hörverlust oder Gleichgewichtsstörungen führen.
Ursachen von Ohrenentzündungen beim Hund
Eine Ohrenentzündung (Otitis externa) entsteht, wenn sich der äußere Gehörgang entzündet. Es gibt verschiedene Ursachen, die eine solche Entzündung begünstigen:
- Bakterien und Hefepilze: In der feuchten, warmen Umgebung des Gehörgangs können sich Krankheitserreger besonders gut vermehren. Hunde, die oft schwimmen oder deren Ohren nach dem Baden nicht richtig trocknen, sind besonders anfällig.
- Allergien: Viele Hunde reagieren empfindlich auf Futtermittel oder Umweltallergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Gräser. Eine allergische Reaktion führt oft zu Juckreiz, wodurch sich der Hund häufiger kratzt und die Entzündung verschlimmern kann.
- Fremdkörper im Ohr: Besonders Hunde, die gerne durch hohes Gras laufen, können sich Grashalme oder kleine Schmutzpartikel ins Ohr einfangen, die dann eine Reizung oder Entzündung verursachen.
- Ohrmilben: Diese Parasiten kommen häufig bei jungen Hunden oder Tieren aus dem Tierschutz vor. Typisch für einen Milbenbefall sind starker Juckreiz und eine bräunlich-krümelige Ablagerung im Ohr, die an Kaffeesatz erinnert.
- Hormonelle Erkrankungen: Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion können die Hautflora im Gehörgang verändern und so das Risiko für Entzündungen erhöhen.
Symptome: Woran erkennen Sie eine Ohrenentzündung?
Ein Hund mit einer Ohrenentzündung zeigt oft eindeutige Anzeichen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Häufiges Kratzen an den Ohren oder Reiben des Kopfes an Möbeln oder am Boden.
- Kopfschütteln oder Schiefhaltung des Kopfes, um das Unwohlsein zu lindern.
- Empfindlichkeit bei Berührung, insbesondere am Kopf und an den Ohren.
- Gerötete, geschwollene oder warme Ohren mit möglichem Ausfluss, der unangenehm riecht.
- In schweren Fällen Gleichgewichtsstörungen, wenn sich die Entzündung auf das Innenohr ausbreitet.
Falls Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, sollten Sie nicht zögern und Ihren Hund einem Tierarzt vorstellen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung einer Ohrenentzündung richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Der Tierarzt untersucht den Gehörgang mit einem Otoskop und nimmt gegebenenfalls einen Abstrich, um festzustellen, ob Bakterien, Pilze oder Parasiten beteiligt sind.
- Bakterielle Infektionen werden in der Regel mit antibiotischen Ohrentropfen oder Salben behandelt.
- Pilzinfektionen erfordern spezielle Antimykotika, die das Pilzwachstum hemmen.
- Liegt eine Allergie vor, kann eine langfristige Therapie oder eine angepasste Ernährung notwendig sein.
- Fremdkörper im Ohr werden vorsichtig entfernt, um weitere Reizungen zu verhindern.
- Bei einem Milbenbefall erhält der Hund Medikamente, die die Parasiten bekämpfen.
In schweren oder wiederkehrenden Fällen kann eine professionelle Ohrspülung unter Sedierung erforderlich sein, um tiefsitzende Ablagerungen zu entfernen.
Vorbeugung: So schützen Sie die Ohren Ihres Hundes
Mit der richtigen Pflege lassen sich viele Ohrenentzündungen vermeiden. Hier sind einige Tipps, um die empfindlichen Ohren Ihres Hundes gesund zu halten:
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie die Ohren Ihres Hundes auf Rötungen, unangenehmen Geruch oder übermäßige Verschmutzung.
- Sanfte Reinigung: Verwenden Sie spezielle Ohrreiniger für Hunde, um überschüssiges Ohrenschmalz zu entfernen. Keine Wattestäbchen verwenden, da sie Schmutz tiefer in den Gehörgang drücken können!
- Ohren trocken halten: Nach dem Schwimmen oder Baden die Ohren gut abtrocknen, um Feuchtigkeit als Nährboden für Bakterien und Pilze zu vermeiden.
- Haarwuchs im Ohrbereich trimmen: Besonders bei langhaarigen Rassen kann das Entfernen überschüssiger Haare die Belüftung verbessern.
- Allergien im Blick behalten: Falls Ihr Hund empfindlich auf bestimmte Stoffe reagiert, kann eine spezielle Diät oder eine tierärztliche Beratung hilfreich sein.
Fazit
Ohrenentzündungen sind schmerzhaft, aber mit der richtigen Pflege und Vorsorge oft vermeidbar. Achten Sie auf erste Anzeichen wie Kratzen, Kopfschütteln oder unangenehme Gerüche und lassen Sie eine Entzündung frühzeitig vom Tierarzt behandeln. Mit regelmäßiger Ohrenkontrolle, einer passenden Reinigung und der Vermeidung von Feuchtigkeit können Sie Ihrem Hund viel Leid ersparen.