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Magendrehung beim Hund: Ein lebensbedrohlicher Notfall

31. Januar 2025

Die Magendrehung ist eine der gefährlichsten Notfallsituationen, die bei Hunden auftreten kann. Sie entwickelt sich meist plötzlich und ohne Vorwarnung. Ohne sofortige tierärztliche Behandlung kann sie innerhalb weniger Stunden tödlich enden. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Warnzeichen auf eine Magendrehung hinweisen, welche Hunde besonders gefährdet sind und welche Maßnahmen Sie im Ernstfall ergreifen sollten. 

Was ist eine Magendrehung? 

Bei einer Magendrehung (medizinisch: Gastrische Dilatation-Volvulus, GDV) dreht sich der Magen um seine eigene Achse. Dadurch werden sowohl der Zu- als auch der Ausgang des Magens blockiert. Infolgedessen kann Gas nicht mehr entweichen, sodass der Magen stark anschwillt. Dies führt zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufschock, da wichtige Blutgefäße abgeklemmt werden und Organe nicht mehr ausreichend durchblutet werden. 

Warnzeichen: Wie erkennen Sie eine Magendrehung? 

Eine Magendrehung tritt meist plötzlich auf und verschlechtert sich rasant. Zu den wichtigsten Symptomen gehören: 

  • Aufgeblähter Bauch: Der Bauch wirkt prall, hart und deutlich aufgebläht. 
  • Unruhe und Rastlosigkeit: Der Hund wirkt ängstlich, findet keine Ruhe und kann sich nicht hinlegen. 
  • Würgeversuche ohne Erbrechen: Typisch sind anhaltende Versuche zu erbrechen, ohne dass etwas herauskommt. 
  • Vermehrter Speichelfluss: Der Hund speichelt stark, leckt sich häufig über die Lippen. 
  • Atemnot und Kreislaufschwäche: Die Atmung wird schwerfällig, das Zahnfleisch kann blass oder bläulich werden. 
  • Schwäche und Zusammenbruch: In fortgeschrittenem Stadium kann der Hund kollabieren. 

 

Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, ist Eile geboten. Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall, der sofort tierärztlich behandelt werden muss! 

Risikofaktoren: Welche Hunde sind besonders gefährdet? 

Bestimmte Hunde haben ein höheres Risiko, eine Magendrehung zu entwickeln. Besonders betroffen sind große und tiefbrüstige Hunderassen wie Doggen, Dobermänner, Deutsche Schäferhunde, Boxer oder Bernhardiner. Aufgrund ihrer Anatomie kann sich der Magen bei diesen Rassen leichter drehen. Auch das Fressverhalten spielt eine entscheidende Rolle.  

Hunde, die ihr Futter hastig verschlingen oder nur einmal am Tag eine große Portion erhalten, haben ein höheres Risiko. Nach dem Fressen sollte zudem auf intensive Bewegung verzichtet werden, da körperliche Aktivität direkt nach der Nahrungsaufnahme eine Drehung des Magens begünstigen kann.  

Auch das Alter des Hundes hat einen Einfluss, denn ältere Tiere weisen oft eine geringere Magenelastizität auf, was eine Verdrehung erleichtert. Schließlich spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle – Hunde, in deren Familie bereits Fälle von Magendrehung bekannt sind, sind besonders gefährdet. 

Erste Hilfe: Was tun im Ernstfall? 

  • Sofort zum Tierarzt! Eine Magendrehung ist ein Notfall. Zögern Sie nicht und bringen Sie Ihren Hund umgehend in eine Tierklinik. 
  • Keine Zeit verlieren: Warten Sie nicht darauf, dass es besser wird – ohne Behandlung ist die Erkrankung fast immer tödlich. 
  • Transport: Falls möglich, legen Sie den Hund vorsichtig auf die rechte Seite und halten Sie ihn ruhig. 
  • Nicht selbst behandeln! Massagen oder Versuche, den Mageninhalt zum Entweichen zu bringen, sind wirkungslos und können die Situation verschlimmern. 

 

Die einzige effektive Behandlung ist eine Notoperation, bei der der Magen entgast und in seine normale Position zurückgebracht wird. In vielen Fällen wird er zusätzlich chirurgisch fixiert (Gastropexie), um zukünftige Drehungen zu verhindern. 

Vorbeugung: So können Sie das Risiko minimieren 

Obwohl sich eine Magendrehung nicht immer verhindern lässt, gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko zu reduzieren: 

  • Mehrere kleine Mahlzeiten: Statt einer großen Portion lieber mehrere kleine Futterrationen über den Tag verteilt. 
  • Langsames Fressen fördern: Verwenden Sie Anti-Schling-Näpfe oder geben Sie dem Hund sein Futter in einem Futterspielzeug. 
  • Keine körperliche Anstrengung nach dem Fressen: Vermeiden Sie Rennen oder Springen direkt nach der Mahlzeit. 
  • Angemessene Wasseraufnahme: Ihr Hund sollte nach dem Fressen keine großen Mengen Wasser auf einmal trinken. 
  • Tierärztliche Beratung: Besonders bei gefährdeten Rassen kann eine vorbeugende Magenfixierung (Gastropexie) sinnvoll sein. 

 

Fazit 

Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall, der schnelles Handeln erfordert. Je früher Sie die Warnzeichen erkennen und tierärztliche Hilfe suchen, desto höher sind die Überlebenschancen Ihres Hundes. Durch vorbeugende Maßnahmen können Sie das Risiko verringern – doch sollten Sie im Ernstfall keine Zeit verlieren. Wenn Sie Anzeichen bemerken, bringen Sie Ihren Hund sofort zum Tierarzt – jede Minute zählt!