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Hunde- und Katzenbisse: So verhalten Sie sich im Ernstfall

15. Februar 2024

Wenn man mit Tieren interagiert, sollte man einen Biss nie ausschließen. Denn auch bei sehr zahmen Tieren kann es in der Kommunikation zwischen Mensch und Tier zu Missverständnissen kommen. Doch was sollte man tun, wenn es wirklich zu einem Biss kommt?

Hunde- und Katzenbisse können sowohl schmerzhaft als auch gefährlich sein. Um weitere Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden, sollten Sie schnell handeln.

Die Mundflora von Tieren enthält verschiedene Bakterien, die durch den Speichel beim Biss in die Wunde gelangen können. Dort können sie sich vermehren und zu einer Infektion führen. Im schlimmsten Fall kommt droht eine lebensbedrohliche Blutvergiftung.

Diese Symptome können auf eine Infektion der Wunde hinweisen:

  1. Schmerzen: Sollten Sie sehr starke Schmerzen verspüren, die sich auch auf die umliegenden Bereiche der Wunde ausweiten, könnte dies auf eine Infektion hinweisen.
  2. Rötung: Tritt rund um die Bissstelle eine Rötung auf, deutet dies auf eine Entzündung der Wunde hin.
  3. Schwellung: Schwillt die Bisswunde stark an, kann das ein Hinweis auf eine Infektion der Wunde sein.
  4. Eiterbildung: Wenn Wundwasser und Eiter aus der Wunde austreten, kann dies ebenfalls auf eine Infektion der Bissstelle hinweisen.
  5. Hitze: Auch starke Wärmebildung, die von der Wunde ausgeht, kann auf eine Infektion zurückzuführen sein.
  6. Fieber: Sollten Sie Fieber bekommen, empfiehlt es sich umgehend den Hausarzt aufzusuchen oder sich in die nächstliegende Klinik zu begeben. Es könnte eine Blutvergiftung im Raum stehen.

 

Nicht jede Bisswunde führt zwangsläufig zu einer Infektion. Sobald aber eines oder mehrere der obenstehenden Symptome auftreten, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Unbehandelte Infektionen können im schlimmsten Falle zu einer Blutvergiftung, der sogenannten Sepsis, führen. Unbehandelte Blutvergiftungen sind lebensbedrohlich und ein medizinischer Notfall.

Erstversorgung bei Hunde- und Katzenbissen

Wenn Sie von einem Hund oder einer Katze gebissen wurden, ist die Erstversorgung der Wunde entscheidend, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Sofortmaßnahmen nach einem Biss

  1. Blutung stoppen: Versuchen Sie, die Blutung durch Druck auf die Wunde zu stoppen. Verwenden Sie dazu ein sauberes Tuch oder eine sterile Kompresse.
  2. Reinigung der Wunde: Spülen Sie die Bissstelle gründlich mit sauberem Wasser aus, um Schmutz und Keime zu entfernen. Verwenden Sie keine Seife oder Desinfektionsmittel, da dies die Wunde reizen kann.
  3. Desinfektion: Tragen Sie eine antiseptische Lösung oder -salbe auf die gereinigte Wunde auf.
  4. Verband anlegen: Decken Sie die gereinigte Wunde mit einem sterilen Verband oder einem Pflaster ab, um sie vor weiteren Verunreinigungen zu schützen.

 

Es ist wichtig, die Bisswunde regelmäßig zu reinigen und zu überwachen, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.  Spülen Sie die Wunde zweimal täglich mit sauberem Wasser aus und trocknen Sie sie anschließend sanft ab und wechseln Sie den Verband regelmäßig, um die Wunde sauber zu halten. Behalten Sie die Wunde unter Beobachtung.

Bei schweren Bissen, insbesondere wenn die Wunde tief ist oder stark blutet, ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. In einigen Fällen kann eine Tetanusimpfung erforderlich sein, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Darüber hinaus sollten Sie nach einem Biss immer den Besitzer des Tieres kontaktieren, um sicherzustellen, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist. Tollwut ist eine gefährliche Viruserkrankung, die von Tieren auf Menschen übertragen werden und tödlich sein kann, wenn sie unbehandelt bleibt.

Prävention: So können Sie sich vorbeugend schützen

Um das Risiko von Hunde- und Katzenbissen zu reduzieren, sollten Sie einige Verhaltensregeln beachten:

  • Vermeiden Sie es, wildfremde Hunde oder Katzen anzufassen oder zu provozieren. Fragen Sie den Tierbesitzer um Erlaubnis, bevor Sie einen Hund streicheln.
  • Bewahren Sie einen respektvollen Abstand zu Tieren auf und lassen Sie ihnen genügend Raum, um sich zurückzuziehen.
  • Vermeiden Sie abrupte Bewegungen oder laute Geräusche, um Tiere nicht zu erschrecken.
  •  Vermeiden Sie es, Tiere in sensiblen Situationen zu berühren, wie z.B. während sie essen, spielen oder schlafen.
  • Erziehen Sie Kinder dazu, Tiere respektvoll zu behandeln und lassen Sie Kinder niemals mit unbekannten Tieren alleine.
  • Informieren Sie sich über das Verhalten von Hunden und Katzen, um frühzeitig aggressive oder ängstliche Signale erkennen zu können.

 

Hunde- und Katzenbisse können nicht nur Schmerzen verursachen, sondern bergen auch das Risiko von gefährlichen Infektionen. Bei jedem Tierbiss ist schnelles Handeln entscheidend.

Symptome wie Schwellung, Rötung oder Fieber sollten ernst genommen werden und die Erstversorgung mit Blutstopp, gründlicher Reinigung und Desinfektion ist essenziell.

Der beste Schutz vor Bisswunden ist jedoch die Prävention durch einen respektvollen Umgang, die Wahrung von Distanz und die Aufklärung von Kindern. Denken Sie daran: Vorbeugung ist der Schlüssel zur Vermeidung von Komplikationen nach Tierbissen.

 

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