Hund Herzkrank

Herzerkrankungen beim Hund – Warnzeichen und Behandlung

10. März 2025

Herzerkrankungen kommen bei Hunden relativ häufig vor, insbesondere bei älteren Tieren. Während manche Hunde bereits mit angeborenen Herzfehlern zur Welt kommen, entwickeln sich die meisten Herzkrankheiten erst im Laufe des Lebens. Einige Rassen sind besonders anfällig, darunter der Cavalier King Charles Spaniel, Dobermänner und Deutsche Schäferhunde. 

Welche Herzkrankheiten gibt es? 

Die am häufigsten auftretende Herzerkrankung bei Hunden ist die Mitralendokardiose. Dabei handelt es sich um eine altersbedingte Veränderung der Herzklappen, die mit der Zeit undicht werden. Diese Erkrankung betrifft vor allem kleine und mittelgroße Hunde und führt dazu, dass das Blut nicht mehr effizient durch das Herz gepumpt wird. 

Eine weitere häufige Erkrankung ist die dilatative Kardiomyopathie (DCM). Sie betrifft in erster Linie große Hunderassen und führt zu einer Vergrößerung des Herzmuskels, wodurch das Herz seine Pumpkraft verliert. Diese Erkrankung kann lange unbemerkt bleiben, bevor sie sich in plötzlicher Schwäche oder Atemnot äußert. 

Ein weiteres Problem, das bei Hunden auftreten kann, ist die pulmonale Hypertonie. Hierbei handelt es sich um einen erhöhten Blutdruck in der Lunge, der das Herz stark belastet. Besonders kleine Hunderassen wie der Chihuahua oder der Zwergpudel können davon betroffen sein. 

Neben diesen erworbenen Herzerkrankungen gibt es auch angeborene Herzfehler. Zu den häufigsten gehören der persistierende Ductus arteriosus (PDA) und Aortenstenosen, bei denen der Blutfluss im Herzen gestört ist. Diese Defekte sind oft bereits im jungen Alter erkennbar und können in manchen Fällen operativ behandelt werden. 

Warnzeichen für eine Herzerkrankung 

Ein Hund mit einer beginnenden Herzerkrankung zeigt oft nur leichte Symptome, die von den Besitzern zunächst nicht mit dem Herzen in Verbindung gebracht werden. Häufig sind betroffene Hunde weniger belastbar und zeigen eine schnellere Erschöpfung nach körperlicher Aktivität. Spaziergänge, die früher problemlos bewältigt wurden, können plötzlich anstrengend erscheinen, und das Tier macht häufiger Pausen oder legt sich hin. 

Ein weiteres typisches Symptom ist Husten, der besonders nach dem Schlafen oder bei körperlicher Anstrengung auftritt. Dieser entsteht, weil sich Flüssigkeit in der Lunge ansammelt, oder das vergrößerte Herz auf die Luftröhre drückt. Atemnot oder eine beschleunigte Atmung in Ruhe sind ebenfalls deutliche Anzeichen dafür, dass das Herz nicht mehr ausreichend arbeitet. Manche Hunde beginnen vermehrt zu hecheln, selbst wenn sie nicht körperlich aktiv sind oder es nicht besonders warm ist. 

In fortgeschrittenen Fällen kann sich der Sauerstoffmangel durch eine bläuliche Verfärbung der Schleimhäute äußern. Dies ist ein ernstes Warnsignal, das sofort tierärztlich abgeklärt werden sollte. Zusätzlich kann es zu Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum oder in der Lunge kommen, was zu einem aufgetriebenen Bauch und schwerer Atemnot führt. 

Diagnose von Herzkrankheiten 

Um eine Herzerkrankung sicher zu diagnostizieren, führt der Tierarzt eine gründliche Untersuchung durch. Dabei wird das Herz mit einem Stethoskop abgehört, um mögliche Herzgeräusche oder Rhythmusstörungen zu erkennen. Ein Röntgenbild gibt Aufschluss über die Größe des Herzens und zeigt mögliche Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge. 

Eine genauere Beurteilung der Herzfunktion ist mit einer Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Echokardiographie, möglich. Hierbei können die Struktur des Herzens und seine Pumpfunktion detailliert untersucht werden. Zusätzlich kann ein EKG durchgeführt werden, um die elektrische Aktivität des Herzens zu überprüfen und eventuelle Herzrhythmusstörungen zu erkennen. 

Behandlungsmöglichkeiten 

Die Behandlung einer Herzerkrankung hängt von der Art und dem Fortschreiten der Krankheit ab. In vielen Fällen können Medikamente helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. 

Eine wichtige Medikamentengruppe sind die Diuretika, die dabei helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper auszuleiten. Dadurch wird die Belastung des Herzens reduziert, und der Hund kann wieder besser atmen. 

ACE-Hemmer sind eine weitere häufig eingesetzte Medikamentengruppe. Sie unterstützen die Herzfunktion, indem sie den Blutdruck senken und so das Herz entlasten. In einigen Fällen werden auch Betablocker verabreicht, um die Herzfrequenz zu regulieren und das Herz effizienter arbeiten zu lassen. 

Neben der medikamentösen Therapie spielt auch die Ernährung eine entscheidende Rolle. Spezielle herzfreundliche Diäten enthalten weniger Natrium, um Wassereinlagerungen im Körper zu reduzieren. Zusätzlich gibt es Futtermittel, die mit Omega-3-Fettsäuren und Taurin angereichert sind, um das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen. 

Fazit 

Herzerkrankungen bei Hunden sind keine Seltenheit, insbesondere bei älteren Tieren. Die ersten Anzeichen sind oft unspezifisch und werden von den Besitzern nicht sofort erkannt. Dazu gehören verminderte Belastbarkeit, Husten oder Atemnot. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um den Hund mit der richtigen Therapie zu unterstützen. 

Dank moderner Diagnosemöglichkeiten und medikamentöser Behandlungen können viele Hunde trotz einer Herzerkrankung noch eine gute Lebensqualität genießen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt helfen dabei, Herzprobleme frühzeitig zu erkennen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Wer Veränderungen im Verhalten oder in der Atmung seines Hundes bemerkt, sollte nicht zögern, tierärztlichen Rat einzuholen.