Grannen Pfoten Canva

Grannen bei Hund und Katze – die unterschätzte Gefahr

03. Mai 2024

Viele Tierbesitzer wissen nicht, wie gefährlich Grannen sein können. In diesem Artikel werden wir genauer betrachten, was Grannen sind, warum sie gefährlich sind und wie Sie Verletzungen durch Grannen bei Ihrem Haustier verhindern und behandeln können.

Was sind Grannen und warum sind sie gefährlich?

Grannen sind die Pflanzenteile (Ähren) von bestimmten Getreidesorten, die das Korn umschließen. Meist besitzen sie kleine Borsten oder Widerhaken, wodurch sich Grannen schnell im Fell ihres Hundes oder Ihrer Katze verfangen können.

Diese Widerhaken sind äußerst hart und können in das Gewebe Ihres Haustieres eindringen.

Zwar heilen die Wunden durch oberflächliche Grannen in der Regel schnell aus, jedoch können auch beträchtliche Geschwüre in tieferen Körperbereichen entstehen.

Je nach Lokalisation kann Ihr Hund oder Ihre Katze dann weitere Symptome zeigen. Wenn die Granne zum Beispiel durch die Haut in innere Organe wie die Lunge gelangt, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Mögliche Gefahren und Risiken für Haustiere

Grannen können zudem auch in verschiedenen Körperöffnungen, wie Ohren, Augen, Nase oder Pfoten, feststecken und schwere Verletzungen verursachen.

Wenn eine Granne in das Ohr eines Hundes gelangt, kann dies zu einer Ohrentzündung führen.

In den Augen können Grannen zu Hornhautverletzungen oder sogar zu einem perforierten Auge führen. Befindet sich die Granne beispielsweise unter dem Augenlid, kann sie das Auge schwer verletzen und so im schlimmsten Fall zur Erblindung Ihres Hundes führen. Betroffene Hunde zwinkern vermehrt oder kratzen sich verzweifelt mit der Pfote am Auge.

Wenn eine Granne in die Nase oder den Rachen gelangt, kann dies zu Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden führen. In den Pfoten können Grannen zu schmerzhaften Verletzungen oder Abszessen führen.

Symptome einer Grannenverletzung bei Hunden und Katzen

Die körperlichen Symptome einer Grannenverletzung können von Rötungen und Schwellungen bis hin zu starken Schmerzen reichen.

Die Symptome variieren je nach betroffener Körperregion. Wenn eine Granne in das Ohr eines Haustieres gelangt, können Symptome wie Kopfschütteln, Kratzen am Ohr, Schmerzen beim Berühren des Ohres oder eine schlechte Geruchsentwicklung auftreten.

Bei einer Verletzung am Auge können Rötungen, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit oder ein geschwollenes Auge beobachtet werden. Wenn eine Granne in die Nase gelangt, kann dies zu Niesen, Nasenausfluss oder Atembeschwerden führen. In den Pfoten können Schwellungen, Lahmheit oder das Lecken der betroffenen Stelle auf eine Grannenverletzung hinweisen.

Langfristige Auswirkungen von Grannen auf die Gesundheit von Haustieren

Langfristig können Grannen schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig entfernt oder behandelt werden.

Eine unbehandelte Grannenverletzung kann zu einer schweren Infektion führen, die sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten und sogar zu systemischen Infektionen führen kann.

Die Entfernung von Grannen bei Haustieren

Oberflächliche Grannen bedürfen in der Regel keiner besonderen tierärztlichen Behandlung. So reicht es in der Regel aus, sie aus der Haut zu entfernen und die Wunde sorgfältig zu reinigen.

Anders hingegen sieht es aus, wenn sich der Fremdkörper im Bereich der Augen, in tieferen Hautschichten oder gar in inneren Organen befindet. Hier ist meist eine operative Entfernung durch den Tierarzt notwendig.

Wichtig ist es, Grannen so schnell wie möglich zu entfernen, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Der Tierarzt kann spezielle Werkzeuge verwenden, um die Grannen vorsichtig zu entfernen und sicherzustellen, dass keine Teile zurückbleiben, die Infektionen verursachen könnten.

Prävention und Behandlung von Grannenverletzungen

Die beste Methode, um Grannenverletzungen zu vermeiden, ist die Prävention.

Um Haustiere vor Grannen zu schützen, können Besitzer Maßnahmen ergreifen, wie das regelmäßige Kämmen des Fells nach Spaziergängen im Freien. Es ist auch ratsam, die Pfoten und das Fell von Haustieren nach jedem Spaziergang zu überprüfen, um Grannen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.

Beim Spaziergang mit Ihrem Hund sollten Sie vorsichtig sein und Vermeidungsstrategien anwenden. Vermeiden Sie grasbewachsene Gebiete oder achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht durch hohes Gras läuft. Insbesondere bei kurzschnäuzigen Hunderassen oder langhaarigen Katzen sollten Sie die Augen, Ohren, Nase und Pfoten regelmäßig auf Grannen untersuchen.

 

Tipps zur Vermeidung von Grannenexposition:

  • Vermeiden Sie grasbewachsene Gebiete oder halten Sie Ihren Hund von hohen Gräsern fern
  • Untersuchen Sie regelmäßig Augen, Ohren, Nase und Pfoten auf Grannen
  • Halten Sie das Fell Ihres Haustieres kurz, um das Risiko des Einhakens von Grannen zu verringern
  • Überprüfen Sie regelmäßig das Fell und die Kleidung nach Spaziergängen und entfernen Sie eventuell vorhandene Grannen

 

Aufklärung über Grannen

Tierärzte spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Haustierbesitzern über die Gefahren von Grannen. Fragen Sie in ihrer Tierarztpraxis nach Flyern oder Infobroschüren, um als Tierbesitzer mehr über die Risiken und die Notwendigkeit der Prävention zu erfahren.

Es ist wichtig, dass Haustierbesitzer sich der Gefahren von Grannen bewusst sind und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Durch die regelmäßige Überprüfung des Fells und eine bewusste Wahl der Spazierwege können viele Grannenverletzungen vermieden werden. Je mehr Tierbesitzer über die Gefahr aufgeklärt sind, desto besser können sie ihre Haustiere schützen.

Fazit

Grannen sind eine oft unterschätzte Gefahr für Haustiere. Sie können schwerwiegende Verletzungen verursachen und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit und das Verhalten von Hunden und Katzen haben. Durch Prävention, regelmäßige Überprüfung und schnelle tierärztliche Behandlung können viele Grannenverletzungen verhindert oder rechtzeitig behandelt werden. Es liegt an uns als verantwortungsbewusste Tierbesitzer, unsere Haustiere vor dieser unterschätzten Gefahr zu schützen.