Ausschlussdiät: Auf Spurensuche bei der Futtermittelallergie
21. März 2024Dein Vierbeiner leidet an Verdauungsproblemen, kratzt sich vermehrt oder hat sogar entzündete Hautstellen? Diese und ähnliche Symptome könnten auf eine Futtermittelallergie hindeuten. Egal ob Hund oder Katze, bei einer Futtermittelallergie reagiert das Immunsystem des Tieres überempfindlich auf bestimmte Bestandteile des Futters. Ein wirksames Mittel, die Allergene zu identifizieren und die Symptome zu lindern, ist eine Ausschlussdiät – auch Eliminationsdiät genannt.
Ausschlussdiät – was genau ist das eigentlich?
Bei einer Ausschlussdiät wird bewusst auf bestimmte Bestandteile des Futters verzichtet, um die „bösen“ Allergene zu isolieren. Wie das funktioniert? In der Regel beginnt man mit der Fütterung einer Proteinquelle (z.B. Huhn) und einer Kohlenhydratquelle (z.B. Kartoffeln). Das Futter wird über einen bestimmten Zeitraum ausschließlich aus diesen Bestandteilen zusammengesetzt. Sollten während dieser Zeit keine allergischen Reaktionen auftreten, können nach und nach weitere Protein- und Kohlenhydratquellen hinzugefügt werden, um festzustellen, welche davon die Allergie auslösen. Sobald die entsprechenden Allergene identifiziert sind, können sie vermieden werden, was dazu führt, dass das Tier keine allergischen Reaktionen mehr zeigt.
Warum sind Ausschlussdiäten so verbreitet?
Eine Ausschlussdiät kann dazu beitragen, nicht nur Futtermittelallergien zu diagnostizieren, sondern auch andere Ernährungsprobleme, wie Unverträglichkeiten oder Sensitivitäten gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen, aufzudecken. Dies ermöglicht eine gezieltere und individuell angepasste Ernährung für das betroffene Tier.
Ausschlussdiäten sollten allerdings unter Aufsicht eines Tierarztes durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass während des gesamten Prozesses alle Nährstoffbedürfnisse des Tieres erfüllt werden.
Vergleich der Ausschlussdiät mit Medikamenten und Therapien
Im Vergleich zu Medikamenten und anderen therapeutischen Ansätzen bietet die Ausschlussdiät eine natürliche und schonende Option zur Behandlung von Futtermittelallergien. Medikamente können Nebenwirkungen haben, während die Ausschlussdiät darauf abzielt, die Symptome durch die Vermeidung allergener Bestandteile zu reduzieren.
Die Ausschlussdiät kann auch dazu beitragen, langfristig die Abhängigkeit von Medikamenten zu verringern, da sie darauf abzielt, die Ursache der Allergie zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu unterdrücken.
Ausschlussdiät – so geht es richtig
Der Prozess der Identifizierung von Allergenen durch eine Ausschlussdiät umfasst mehrere Phasen.
In der ersten Phase wird das Tier auf eine einzige Proteinquelle und eine Kohlenhydratquelle gesetzt. Diese Kombination wird in der Regel über mehrere Wochen gefüttert, um sicherzustellen, dass alle allergischen Symptome abklingen.
In den Folgephasen werden nach und nach weitere Lebensmittel hinzugefügt, um die allergieauslösenden Komponenten zu identifizieren. Selbstverständlich funktioniert eine Ausschlussdiät nur dann, wenn während des Prozesses keine Leckerlis oder Nahrungsergänzungsmittel zugegeben werden, da sie die Ergebnisse der Diät beeinflussen können.
Die Bedeutung von korrekten Portionsgrößen
Neben der Zusammensetzung sollten im Rahmen einer Ausschlussdiät auch die Portionsgrößen genau kontrolliert werden. Zu große oder zu kleine Portionen können den Erfolg der Diät beeinträchtigen. Sie sollten die Fütterungsmenge kontinuierlich überwachen und gegebenenfalls anpassen, um sicherzustellen, dass das Tier alle benötigten Nährstoffe in der richtigen Menge erhält.
Ausschlussdiät und andere Behandlungsmöglichkeiten
In einigen Fällen kann eine Kombination aus Ausschlussdiät und anderen Behandlungen empfohlen werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Dies können beispielsweise Medikamentengabe oder der Einsatz bestimmter Hautpflegeprodukte sein, die die Symptome zusätzlich lindern.
Die ganzheitliche Behandlung von Futtermittelallergien umfasst oft auch die Stärkung des Immunsystems durch geeignete Nahrungsergänzungsmittel oder Probiotika. Eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Darmflora können dazu beitragen, allergische Reaktionen zu reduzieren und die Gesundheit des Haustieres insgesamt zu verbessern.
Herausforderungen und Risiken der Ausschlussdiät
Eine Ausschlussdiät erfordert Disziplin und Geduld. Es kann einige Zeit dauern, die Allergene zu identifizieren. Außerdem kann es schwierig sein, eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, da bestimmte Lebensmittel während des Diätprozesses ausgeschlossen werden müssen. Es kann durchaus vorkommen, dass Tiere während der Ausschlussdiät an Nährstoffmangel leiden, wenn nicht sorgfältig darauf geachtet wird, alternative Nährstoffquellen bereitzustellen. Daher ist es ratsam, die Ausschlussdiät unter der Aufsicht eines Tierarztes oder Ernährungsexperten durchzuführen.
Quelle:
- Tiergesundheitsportal: https://tiergesundheit.medondo.health