Darmparasiten bei Hunden: Wie Sie Giardien erkennen und bekämpfen

31. März 2025

Giardien sind mikroskopisch kleine Darmparasiten, die den Dünndarm von Hunden befallen und oft zu langanhaltendem Durchfall führen. Diese Parasiten sind weltweit verbreitet und hoch ansteckend.  

Besonders betroffen sind Welpen und Hunde mit einem geschwächten Immunsystem, da ihre Abwehrkräfte nicht stark genug sind, um die Infektion effektiv zu bekämpfen. Eine frühzeitige Erkennung und gezielte Behandlung sind daher essenziell, um dem Hund schnell zu helfen und eine weitere Verbreitung der Parasiten zu verhindern. 

Wie steckt sich ein Hund mit Giardien an? 

Die Übertragung von Giardien erfolgt in der Regel durch die Aufnahme infektiöser Giardien-Zysten. Diese Zysten befinden sich in der Umwelt, etwa in verunreinigtem Wasser, auf verschmutzten Oberflächen oder im Kot infizierter Hunde. Eine Infektion kann beispielsweise dann auftreten, wenn ein Hund aus einer Pfütze, einem Teich oder sogar aus einem gemeinsam genutzten Wassernapf trinkt. Auch das Belecken von infizierten Gegenständen oder das direkte Aufnehmen von kontaminiertem Kot kann zu einer Ansteckung führen. 

Besonders problematisch ist die Widerstandsfähigkeit der Giardien-Zysten. Diese können außerhalb eines Wirts wochenlang überleben und bleiben in feuchter Umgebung besonders lange infektiös. In Tierheimen, Hundepensionen oder auf viel frequentierten Hundewiesen ist die Gefahr einer Ansteckung daher besonders hoch. Ein infizierter Hund kann über seinen Kot unzählige Giardien-Zysten ausscheiden, die wiederum andere Tiere infizieren können. 

Welche Symptome weisen auf eine Giardien-Infektion hin? 

Nicht jeder Hund zeigt sofort Anzeichen einer Infektion. Bei vielen erwachsenen, gesunden Hunden bleibt der Befall unbemerkt, da ihr Immunsystem mit den Parasiten fertig wird. Besonders anfällig sind jedoch junge, alte oder immungeschwächte Hunde, bei denen die Giardien-Infektion deutliche Symptome verursacht. 

  • Durchfall: Der Kot ist oft schleimig oder wässrig und kann stark übelriechend sein. In manchen Fällen sind Blutbeimengungen sichtbar. 
  • Blähungen und Bauchschmerzen: Der Hund wirkt unruhig, hat häufig einen aufgeblähten Bauch und zeigt Unwohlsein oder Schmerzen. 
  • Gewichtsverlust: Trotz normalen oder sogar gesteigerten Appetits kann es zu einer deutlichen Gewichtsabnahme kommen. 
  • Erbrechen: Manche Hunde reagieren auf die Infektion mit Erbrechen, was den Flüssigkeitsverlust zusätzlich verstärken kann. 
  • Mattigkeit und Schwäche: Infizierte Hunde wirken müde, haben weniger Energie und ziehen sich möglicherweise zurück. 

 

Da sich die Symptome auch mit anderen Magen-Darm-Erkrankungen überschneiden, sollte bei anhaltendem Durchfall oder wiederkehrenden Verdauungsproblemen unbedingt eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. 

Wie werden Giardien diagnostiziert? 

Um eine Infektion mit Giardien sicher nachzuweisen, führt der Tierarzt eine spezielle Kotuntersuchung durch. Da die Parasiten nicht durchgehend ausgeschieden werden, empfiehlt es sich, über mehrere Tage hinweg Kotproben zu sammeln, um eine zuverlässige Diagnose zu erhalten. In vielen Fällen kommt ein Schnelltest zum Einsatz, der innerhalb kurzer Zeit das Vorhandensein von Giardien nachweisen kann. Zudem kann eine mikroskopische Untersuchung oder ein sogenannter ELISA-Test durchgeführt werden, um die Parasiten sicher zu identifizieren. 

Behandlung: Wie werden Sie Giardien wieder los? 

Die Therapie einer Giardien-Infektion erfordert eine Kombination aus medikamentöser Behandlung, konsequenter Hygiene und gegebenenfalls einer angepassten Ernährung. 

Der Tierarzt wird in der Regel ein antiparasitäres Medikament verschreiben, das über mehrere Tage hinweg verabreicht werden muss. Häufig werden Wirkstoffe wie Fenbendazol oder Metronidazol eingesetzt, die gezielt gegen Giardien wirken. Eine Wiederholung der Behandlung nach einigen Wochen kann notwendig sein, um auch die später ausgeschiedenen Zysten abzutöten. 

Neben der medikamentösen Therapie spielt die Hygiene eine entscheidende Rolle. Da sich Giardien über den Kot und kontaminierte Oberflächen ausbreiten, sollten alle Gegenstände, mit denen der Hund in Kontakt kommt, regelmäßig gründlich gereinigt werden. Futter- und Wassernäpfe sollten täglich mit heißem Wasser ausgespült und Hundebetten, Decken sowie Spielzeug regelmäßig gewaschen werden. Auch Böden und Teppiche sollten mit geeigneten Desinfektionsmitteln behandelt werden, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. 

Zusätzlich kann eine Futterumstellung hilfreich sein. Eine kohlenhydratarme Ernährung unterstützt die Darmgesundheit, da Giardien sich besonders von Zucker ernähren. Spezielle Magen-Darm-Diäten, die leicht verdaulich sind, können dazu beitragen, die Erholung des Hundes zu beschleunigen. 

Nach Abschluss der Behandlung sollte eine erneute Kotkontrolle durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Parasiten vollständig eliminiert wurden. 

Wie können Sie einer Giardien-Infektion vorbeugen? 

Da Giardien hochinfektiös sind, ist Vorbeugung besonders wichtig, um eine erneute Ansteckung oder eine Verbreitung zu verhindern. Eine der effektivsten Maßnahmen ist eine konsequente Hygiene. Dazu gehört, dass Trink- und Futterstellen Ihres Hundes stets sauber gehalten und regelmäßig desinfiziert werden. 

Zudem sollte Ihr Hund nach Möglichkeit nicht aus stehenden Gewässern trinken, da diese oft mit Giardien-Zysten belastet sind. Auch das konsequente Entfernen von Hundekot im eigenen Garten oder auf Spaziergängen trägt dazu bei, die Infektionsgefahr zu reduzieren. Falls Ihr Hund Kontakt zu anderen Hunden hat, insbesondere in Hundepensionen oder Tierheimen, sollte auf eine gute Hygiene in diesen Einrichtungen geachtet werden. 

Fazit 

Giardien sind weit verbreitete und hartnäckige Darmparasiten, die besonders bei jungen und immungeschwächten Hunden zu anhaltenden Verdauungsproblemen führen können. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind entscheidend, um die Beschwerden des Hundes zu lindern und eine Weiterverbreitung der Parasiten zu verhindern. Durch strenge Hygiene, eine angepasste Ernährung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen lässt sich eine Giardien-Infektion gut in den Griff bekommen. Wer auf die richtigen Vorsorgemaßnahmen achtet, kann das Risiko einer Ansteckung deutlich minimieren und seinem Hund ein gesundes, beschwerdefreies Leben ermöglichen.