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BARFen für Anfänger: Die richtige Rohfütterung für Ihren Hund

05. Juli 2023

BARFen – die biologisch-artgerechte Rohfütterung – gilt seit geraumer Zeit als Trend vor allem bei der Fütterung von Hunden. Die Fütterungsmethode setzt komplett auf rohes Fleisch, Fisch, Gemüse und / oder Obst. Von vielen Hundehaltern wird sie als Non-Plus-Ultra proklamiert. Beim BARFen handelt es sich um die Königsdisziplin der Fütterungsmethoden. Um zu gewährleisten, dass Ihr Hund alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe bekommt, müssen Sie nicht nur auf die richtige Zusammensetzung der BARF-Mahlzeiten achten, auch darüber hinaus gibt es beim BARFen einiges zu beachten.

Was ist BARFen?

In der freien Natur fressen Hunde seit jeher alles, was ihre Beute und die Natur hergeben, rohes Fleisch, Beeren, Wurzeln & Co. Dieser Idee folgend, setzt sich die Rohfütterung aus Fleisch, Knochen, Innereien und Gemüse zusammen. Ein großer Vorteil besteht in der Transparenz. Als Hundehalterin wissen Sie genau, was im Napf landet, und können Unverträglichkeiten schnell und einfach ausschließen. Wer sich also intensiv mit dem BARFen beschäftigt, kann auf diesem Weg beispielsweise die Allergien seines Vierbeiners therapieren. Zudem kann die Rohfütterung für glänzenderes Fell, gesunde Haut und sogar gesündere Zähne sorgen, da die härtere Kost das Zahnfleisch stärkt und Zahnbelag reduziert.

Die Vorteile von BARF im Überblick:

  • glänzendes Fell und gesunde Haut
  • verbesserte Zahngesundheit
  • individuelle Anpassung an den Bedarf des Hundes
  • Vorbeugung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien

 

Grundlagen der Rohfütterung


Unbedingte Voraussetzung für ein gesundes BARFen: Sie sollten sicherstellen, dass Ihr Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist – und das in Abhängigkeit von seinem Alter, seiner Belastung, seines allgemeinen Gesundheitszustands und weiteren Faktoren. Andernfalls kann es zu einer Unter- oder Überversorgung kommen, die sich langfristig z.B. auf die Verdauung, den Knochenstoffwechsel oder die Schilddrüsenfunktion auswirken können. 

Die richtige Zusammensetzung der Mahlzeiten

Die optimale Mahlzeitenzusammensetzung besteht aus Fleisch, Gemüse, Obst und gegebenenfalls noch ergänzend Innereien. Eine weitere wichtige Zutat ist der Knochen, welcher den Hund mit wichtigen Mineralstoffen versorgt. Am besten beginnen Sie langsam und schrittweise mit der Einführung des BARFens, um den Organismus Ihres Hundes an die neue Ernährungsweise zu gewöhnen.

Auswahl der besten Zutaten

Beim BARFen ist die Auswahl der Zutaten entscheidend. Seien Sie besonders vorsichtig bei der Wahl des Fleischs.

Rohes Fleisch vom Haus- oder Wildschwein darf Ihr Hund auf keinen Fall fressen. Es kann Aujeszky-Viren enthalten und eine gefährliche Infektion verursachen. Wenn Sie beim BARFen Fleisch vom Schwein füttern wollen, müssen Sie es kochen oder braten.

Innereien wie Niere und Leber enthalten zwar zahlreiche wichtige Nährstoffe, können aber auch Schadstoffe enthalten und sind schwer verdaulich. Einmal pro Woche sind Innereien aber gut verträglich und fürs BARFen geeignet.

Besonders gesund für Ihren Hund sind Wiederkäuer-Mägen von Rindern und Schafen. Pansen und Blättermagen enthalten vitaminreiches, vorverdautes Grünfutter. Sie sind gut verträglich und leicht verdaulich. Auch Muskelfleisch und Geflügel gelten als eine gute Quelle für Protein, Fett, Mineralstoffe und Vitamine und eignen sich gut für die Rohfütterung.

Einführung in die Rohfütterung

Die Umstellung sollte langsam und schrittweise erfolgen. Versuchen Sie Ihrem Hund eine Woche lang pro Tag eine Handvoll Rohfutter zu geben und steigern Sie die Menge dann bis zu einer vollständigen Mahlzeit. Integrieren Sie möglichst langsam auch zusätzliches Obst, Gemüse und Innereien.

 

Beispiel eines BARF-Fütterungsplans

Ihr Futterplan sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes angepasst sein. Es ist wichtig, das Gewicht Ihres Hundes, seine Aktivitätsstufe und seinen gesundheitlichen Zustand bei der Erstellung des Futterplans zu berücksichtigen. 

Ein Beispiel für einen Futterplan für einen 20 Kilogramm schweren Hund könnte folgendermaßen aussehen:

  • Morgens: Ein halbes Kilo Hühnchenbrust mit 200g Gemüse-Mix (grüne Bohnen, Karotten, Zucchini und Brokkoli)
  • Mittags: 200g Rinderherz und -leber mit 100g Reis und 100g frischem Obst als Snack.
  • Abends: Ein halbes Kilo Hähnchenkarkasse mit 200g Gemüse-Mix (grüne Bohnen, Karotten, Kartoffeln und Brokkoli).

 

Um sicherzugehen, dass Sie Ihrem Vierbeiner nur Gutes tun, sprechen Sie Ihren Futterplan zuvor mit Ihrem Tierarzt ab.

 

Nahrungsergänzungsmittel und Zusätze für eine ausgewogene Ernährung

Wichtige Vitamine und Mineralien

Um eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien zu gewährleisten, können sie Ihren Hund zusätzlich mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgen. Ein gutes Nahrungsergänzungsmittel sind B-Vitamine, Mineralstoffe und eine ausreichende Menge an Omega-Fettsäuren, um eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell zu fördern.

Öle und Fette 

Öl- und Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und sollten in einem optimalen Verhältnis zueinanderstehen. Kokosöl und Leinsamenöl sind gute Quellen von Fettsäuren.

Probiotika und Prebiotika für eine optimale Verdauung

Probiotika und Prebiotika sind eine hervorragende Möglichkeit, um das Verdauungssystem Ihres Hundes zu optimieren. Sie helfen, das Wachstum guter Bakterien in seinem Verdauungssystem zu fördern und sorgen für eine gesunde Darmflora. Bieten Sie Ihrem Hund also gerne gelegentlich z.B. Joghurt an, um seine Verdauung zu fördern.

Fazit

BARFen bietet viele Vorteile und kann eine gesunde Ernährungsoption für Ihren Vierbeiner sein. Allerdings bedarf es dazu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema, um schädliche Substanzen zu vermeiden, die Mahlzeiten nach Bedarf zusammenzustellen und mit den richtigen Zusätzen zu ergänzen.  Ein wesentlicher Punkt beim BARFen ist die Hygiene, denn rohes Fleisch kann schnell verderben und nicht nur für den Hund gefährlich werden.

Informieren Sie sich vor der Einführung des BARFens gründlich und holen Sie gegebenenfalls tierärztlichen Rat ein, um sicherzustellen, dass die Ernährungsbedürfnisse Ihres Hundes erfüllt werden.